BAF

Ein Jahrzehnt Aufsicht für einen sicheren und flüssigen Luftverkehr

Mit einem Festakt feiert das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung am 14. August 2019 in Langen seine Gründung vor zehn Jahren

Ausgabejahr 2019
Datum 08.08.2019

Sicheres Fliegen – was oft als Selbstverständlichkeit angesehen wird, muss doch Tag für Tag erarbeitet werden. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) leistet seit zehn Jahren hierzu einen wesentlichen Beitrag. Die knapp 100 Beschäftigten dieser Behörde im Geschäftsbereich des Bundesverkehrsministeriums sind für die Aufsicht über alle zivilen Flugsicherungsorganisationen und ihr Personal in Deutschland zuständig.

Der Luftverkehr in Europa und speziell über Deutschland nimmt ständig zu. Um das hohe Sicherheitsniveau weiter zu optimieren und den Luft-verkehr effizient und umweltfreundlich abzuwickeln, hat die Europäische Union im Jahr 2004 das Projekt des einheitlichen europäischen Luftraums (SES) ins Leben gerufen. Ein wichtiges Element ist dabei Trennung der staatlichen Aufsicht von der operativen Durchführung der Flugsicherung. 

Die staatlichen Aufgaben wurden dem im Jahr 2009 gegründeten BAF übertragen. Dies betrifft in erste Linie die Sicherheitsaufsicht über Flugsicherungsdienste, aber auch die Überwachung der Leistungsfähigkeit der Flugsicherung bei der Reduzierung von Verspätungen, der Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch Vermeidung von Umwegen und der Kosteneffizienz der Flugsicherungsdienste. Alle Tätigkeiten übt das BAF in enger Abstimmung mit den europäischen Nachbarstaaten aus. 

Der Direktor des BAF, Prof. Dr. Nikolaus Herrmann, zieht eine positive Bilanz:

„Wir haben in den letzten 10 Jahren viel erreicht. Die Trennung von Aufsicht und operativer Flugsicherung hat das gesamte System verbessert. Wichtig ist uns auch die sehr gute enge Zusammenarbeit mit unseren europäischen Nachbarn. Alles in allem haben wir auf dem Weg zu einem einheitlichen europäischen Luftraum große Fortschritte erzielt.“

 Die Sicherheitsaufsicht ist nicht mehr wegzudenken

Das BAF zertifiziert die Flugsicherungsorganisationen und überwacht die Sicherheit und Qualität der Flugsicherungsdienste. Es beaufsichtigt auch die technischen Anlagen der Flugsicherung. Außerdem stellt das BAF die Lizenzen für die Fluglotsen und anderes Flugsicherungspersonal aus. Seit 2010 hat es dafür die fünf Flugsicherungskontrollzentralen, die Ausbildungsorganisationen, die 16 internationalen und über 30 regionalen Flugplätze sowie die zahlreichen technischen Einrichtungen in Deutschland in über 610 Audits besucht und kontrolliert.

Flugsicherungstechnik ist entscheidend für einen reibungslosen Flugverkehr

Der Flugverkehr ist ohne ausgereifte technische Systeme undenkbar. Die technischen Systeme müssen beim BAF angemeldet, gravierende Änderungen müssen vom BAF genehmigt werden. Das BAF legt die Frequenzen für das reibungslose Funktionieren des Flugfunks und der Radar- und Navigationsanlagen fest. Technische Anlagen müssen vor störenden Einflüssen z.B. durch Windkraftanlagen geschützt werden. Deshalb bedeutet auch die Energiewende für das BAF eine besondere Herausforderung.

Gerechter Ausgleich zwischen Mobilität und Lärmschutz

Für den Lärmschutz in der Nähe von Flughäfen spielen sorgfältig geplante Flugverfahren eine große Rolle. Das BAF sucht hier in enger Zusammenarbeit mit der Flugsicherung und den Fluglärmkommissionen stets nach Optimierungsmöglichkeiten, um den Mobilitätsanforderungen und den Erfordernissen des Lärmschutzes für die Bevölkerung gerecht zu werden (vgl. Flyer).