BAF

Windkraft und Flugsicherung – DFS und BAF nutzen die Ergebnisse aus dem WERAN-Projekt

Ausgabejahr 01/2020
Datum 06.05.2020

Mit den Ergebnissen der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt aus dem Projekt WERAN plus modifiziert die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH ihre Formel zur Berechnung von Störungen durch Windkraftanlagen.

In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderten Projekt WERAN plus haben die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und ihre Projektpartner die Auswirkungen von Windkraftanlagen auf Doppler-Drehfunkfeuer (DVOR) untersucht. Dazu wurden drohnenbasierte Vor-Ort-Messungen an DVOR und numerische Vollwellensimulationen durchgeführt. Auf dieser Grundlage wurde die von der DFS entwickelte Berechnungsformel in Zusammenarbeit mit der PTB weiterentwickelt und angepasst. 

Die Ergebnisse wurden vorab für eine wissenschaftliche Kommentierung veröffentlicht und unter anderem auch einem Fachpublikum auf dem „Specialist Meeting on Electromagnetic Waves and Wind Turbines“ im Dezember 2019 in Toulouse vorgestellt. Aktuell besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an einem sogenannten Ringvergleich. Dabei sind Institutionen, die sich ebenfalls mit dieser Thematik beschäftigen, aufgefordert, die Forschungsergebnisse von WERAN plus nachzuvollziehen. Die Ergebnisse werden dann im Anschluss miteinander verglichen. 

Bereits jetzt werden die Ergebnisse der PTB für eine verzögerungsfreie Anwendung durch die DFS in ihrer Berechnungsformel umgesetzt und die Ergebnisse von Beispielrechnungen der neuen Berechnungsformel zusammen mit der PTB validiert. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) begleitet den Prozess der Umsetzung und strebt eine Anwendung der neuen Berechnungsformel bei Vorgängen zu Windkraftprojekten ab dem 01.06.2020 an. 

Die PTB setzt derzeit ihre Untersuchungen an konventionellen Drehfunkfeuern (CVOR) fort, um auch für diese eine verbesserte Berechnungsformel zu entwickeln. Mit Ergebnissen kann allerdings erst Anfang 2021 gerechnet werden.